In der NATO laufen Planungen für die wieder aktuell gewordenen Bündnisverteidigung (follow on forces).
Aktuell gibt es nur drei US-Brigaden die in Europa relativ zügig verfügbar, einsatzbereit wären. Das sind aktuell nicht mehr als 12.000 Soldaten am Boden. Zwischen 1990 und 2015 ist die Gesamtzahl der Kampftruppenbataillone der NATO in Europa von 649 auf 185 gesunken!
Ein NATO – Beschluss aus 2018 fordert von den Mitgliedern, innerhalb 30 Tagen 3o weitere Kampftruppenbataillone, 30 Fliegerstaffeln und 30 Kriegsschiffe einsatzfähig zu melden. Deutschland käme nach den üblichen NATO – Vorgaben auf eine Quote von zehn Prozent: 3 Bataillone, 3 Fliegerstaffeln, 3 Schiffe.
So eine autonom voll ausgerüstete Brigade versucht das Heer gerade aufzustellen – für die VJTF der NATO – Response – Force 2023. Eine sofortige Vollausstattung einer zweiten schnellen Einsatzbrigade steht bis 2024 in keinem Plan der Bundeswehr. Für diese zweite Einsatzbrigade müsste das Heer bei allen anderen Heeresverbänden zusammenleihen, was für eine volle Einsatzbereitschaft erforderlich ist. Dies geht zu Lasten der restlichen Truppenteile und so wäre die Bundeswehr im Ganzen für eine Landesverteidigung nicht einsetzbar!
Erschreckende Aussichten! Hier ist jetzt dringender Handlungsbedarf und hier sind wir wieder ganz schnell beim 2 % Ziel. Die Wege in der Verwaltung müssen unbürokratischer gemacht werden und Geld wird für Modernisierung, die Neuanschaffungen voraussetzt, auch gebraucht. Langfristig wird es mit 1,2 oder 1,5 % vom Bruttoinlandsproduktes nicht funktionieren. Deutschland ist der größte europäische Partner in der NATO und darf die Lasten der Landesverteidigung nicht immer nur auf die anderen NATO – Mitglieder verschieben!
Und das nichts mit dem Gerede Donald Trump zu tun!
Quelle: Hans-Peter Bartels